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Mitarbeitende

Von der Mechanik zur Elektronik - Nick Flemmings Perspektivwechsel bei der Eppendorf Liquid Handling

21. Feb, 2024 • 4 Min. Lesezeit

Im Bereich Industrial Engineering & Software Development werden neben innovativen Maschinen für die Produktion auch unsere Mitarbeitenden stetig weiterentwickelt. So auch Nick Flemming (26), Entwickler in der Steuerungstechnik.

Nick, dein Weg bei Eppendorf begann 2016 mit einer Ausbildung zum Industriemechaniker Fachrichtung Feingerätebau. Was hat dich daran gereizt?

Grundsätzlich ist meine Leidenschaft für Mechanik dafür verantwortlich. Ich glaube daran, dass man nur dann wirklich gut in seinem Job sein kann, wenn einen die Tätigkeiten begeistern. Ich habe beispielsweise mein Motorrad Baujahr 78 komplett selbst restauriert, einen Windgenerator mithilfe von 3D gedruckter Windräder konstruiert und einen CNC-Tisch mit Schrittmotoren und Aluminiumprofilen gebaut. Daran habe ich Spaß. Das war mir auch für mein Berufsleben wichtig. Ursprünglich hatte ich nach dem Abitur erst einmal mit einer Ausbildung zum Mechatroniker geliebäugelt, weil hier Mechanik und Elektronik aufeinandertreffen. Das war auf den ersten Blick spannend. Aber als ich dann im Bewerbungsverfahren drinsteckte, habe ich relativ schnell für mich erkannt, dass ich einen eindeutigen fachlichen Fokus wollte. Deshalb habe ich mich dann am Ende doch sehr bewusst für die Ausbildung zum Industriemechaniker bei Eppendorf entschieden.

Wie ging es dann für dich bei uns weiter?

Nachdem ich 2020 meine Ausbildung in der LH abgeschlossen habe, war mir schnell klar, dass dies nicht meine berufliche „Endstation“ sein wird und ich mich unbedingt weiterbilden möchte. Vor dem Hintergrund, dass ich mich schon immer sehr für Mechatronik bzw. Elektrotechnik begeistern konnte, hatte ich die Hoffnung, zukünftig in diesem Themenfeld bei Eppendorf arbeiten zu dürfen. Leider gab es hierfür jedoch keine offene Vakanz, da Verdrahtungsarbeiten und Co. in der Regel durch externe Firmen durchgeführt wurden. Glücklicherweise hat man in der LH aber meine Begeisterung, sowie mein Potential erkannt und hat für mich eine geeignete Stelle geschaffen, um mir die Arbeit im Bereich der Elektrotechnik zu ermöglichen.

Gemeinsam mit dem Abteilungsleiter für den Gesamtbereich Industrial Engineering & Software Development (wir sagen übrigens einfach nur Betriebsmittelbau) haben wir dann auch sehr schnell vereinbart, dass ich die Chance für den Einstieg in diese neu geschaffene Position bekomme. Voraussetzung war natürlich, dass ich mein elektrotechnisches Fachwissen im Rahmen einer Weiterqualifizierung zum Techniker aufbaue. Im vergangenen Jahr habe ich diese Ausbildung mit dem Abschluss zum staatlich geprüften Techniker Elektrotechnik (Fachrichtung Energietechnik und Prozessautomatisierung) abgeschlossen. Ich arbeite darauf hin, dass ich zukünftig noch deutlich mehr Verantwortung für den Betriebsmittelbau übernehmen kann und werde hierfür hoffentlich schon bald die notwendigen Schulungen und Fortbildungen absolviert haben. In diesem Kontext kann ich mir z.B. sehr gut vorstellen, zu gegebener Zeit die VEFK (Verantwortliche Elektrofachkraft) für alle Betriebsmittel zu werden, die in meinem Bereich hergestellt werden.

Wie sehen deine aktuellen Aufgaben in der Steuerungstechnik aus?

Um unsere Laborprodukte, beispielsweise unsere Pipetten herzustellen, braucht es passende Produktionslinien sowie Prüf- und Einstellstationen. Unsere Konstruktion – in unserem Team sind das aktuell vier Kolleginnen und Kollegen – bekommt in Form eines Lastenheftes (Liste mit Anforderungen) ein Projekt. Sofern elektronische Bausteile erforderlich sind oder die Produktion Hilfsvorrichtungen, beispielsweise bei der Einführung neuer Produktionsschritte benötigt, wird unser Team der Steuerungstechnik in das Projekt integriert. Wir bringen dann sozusagen Leben in die konstruierten Maschinen. Wir führen Testaufbauten durch und sorgen am Ende dafür, dass die Maschinenunikate elektronisch funktionsfähig sind und in Betrieb genommen werden können. Natürlich gehören neben den Projekten auch Routinearbeiten, z.B. die Reparatur von ausgefallenen Sensoren oder Bauteilen im Rahmen der Instandhaltung, das Experimentieren mit gegebenen Bauteilen oder Recherchearbeiten dazu.

Was macht deinen Job besonders?

Grundsätzlich ist kein Projekt wie das andere, weil die Anforderungen an jede Maschine immer sehr individuell sind. Ob eine kamerabasierte Zählwerkserkennung der Pipetten, die Motoransteuerung mittels einer SPS (speicherprogrammierbaren Steuerung) oder eine umfassende Elektro- und Softwareentwicklung für robotergestützte Maschinen – die Lösungswege kann ich immer wieder neu entwickeln. Hierbei ist es für mich eine Voraussetzung, mich in den Bereichen Elektroplanung, Softwareprogrammierung und Datenbankanbindung weiterbilden zu können, weil die Herausforderungen meistens durch diese entstehen. Mir bringt es einfach Spaß, lösungsorientiert zu arbeiten, praxisnah zu experimentieren und damit meinen Beitrag zu leisten, dass die Automatisierungstechnik sich stetig weiterentwickelt, immer innovativer wird und für unsere Produktion langfristig stets zuverlässig bleibt. Das tut meinem intrinsischen „Erfindergeist“ einfach gut.

Außerdem habe ich das Glück, in einem Team von echten Fachexperten auf ihrem Gebiet umgeben zu sein, was meine Entwicklung immens bereichert. Besonders mein „Buddy“ hat mich durch seine teils kritischen, aber zugleich fachlich versierten Anmerkungen während meiner Entwicklung begleitet, um bei Lösungsfindungen nicht bei null zu starten.

Inwiefern hat dein Weg in die Steuerungstechnik Deine berufliche Entwicklung beeinflusst?

Ganz maßgeblich natürlich. Neben meinem mechanischen Fokus als gelernter Industriemechaniker hatte ich durch meinen Start in der Steuerungstechnik erst die Chance, mich im Bereich Elektrotechnik weiterbilden zu können. Außerdem lerne ich tagtäglich von dem enormen Fachwissen innerhalb der Abteilung. Auch aus den Freiräumen, wie man die unterschiedlichen Herausforderungen angeht, lernt man immer wieder hinzu. Der Einstieg in die Steuerungstechnik bei Eppendorf hat mir durch den Mix aus Elektronik und Softwareentwicklung eine ganz neue berufliche Perspektive mit neuen inhaltlichen Schwerpunkten verschafft.

Wenn du drei Dinge nennen solltest, die dir bei deinem Arbeitgeber wichtig sind, welche wären das?

Nette Kollegen, spannende Aufgaben sowie eine Anstellung im unbefristeten Arbeitsverhältnis mit flexiblen Arbeitszeiten. Das wäre meine kurze Antwort, die ich aber gern noch um einen für mich wichtigen Aspekt ergänzen möchte: Jede und jeder bei Eppendorf kann stolz sein, für ein Unternehmen zu arbeiten, bei dem man hinter den Produkten stehen kann. Sie helfen der Menschheit und fügen niemandem Schaden zu. Wir arbeiten alle für eine gute Sache – das verbindet nicht nur uns Kolleginnen und Kollegen in Hamburg, sondern die gesamte Eppendorf Community weltweit.