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Mitarbeitende

17 Jahre Eppendorf – die individuelle Lernreise von Marcel Steinbach

17. Oct, 2023 • 4 Min. Lesezeit

In Leipzig schlägt ein Herz schon beinahe zwei Jahrzehnte im Takt der Produktion der Eppendorf Zentrifugen GmbH. Es ist das Herz von Marcel Steinbach, der 2006 seine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker begann und heute als Head of Production Accessories die gesamte Zubehörfertigung (Logistik, CNC-Fertigung und Zubehörmontage) für das Zentrifugenzubehör leitet.

Marcel, du warst 23 Jahre jung, als du dich für Eppendorf und eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker in Leipzig entschieden hast. Danke, dass du uns an deiner 17-jährigen Eppendorf Geschichte teilhaben lässt.

Gern, wenn ich so darüber nachdenke, war es schon immer und ist auch heute noch eine sehr aufregende und bewegende Zeit. Wenn man mir 2006 gesagt hätte, du wirst mal als Produktionsleiter für rund 40 Kolleginnen und Kollegen und 10 CNC-(Computer Numerical Control) Fertigungsmaschinen auf rund 5000 qm Produktionsfläche verantwortlich sein und deinen Beitrag für hundertausende Zentrifugenzubehörteile leisten, ich hätte vermutlich nur ungläubig geguckt.

Starten wir mal bei deinen Anfängen. Wie bist du zu Eppendorf gekommen?

Ich bin grundsätzlich sehr praktisch veranlagt und schon immer technikbegeistert. Daher war für mich eine technisch-handwerkliche Ausbildung sehr reizvoll. Eppendorf sagte mir damals schon was, da eine Bekannte dort arbeitete – übrigens bis heute. Regional war ein für mich interessantes Stellenprofil, welches Robotik, Mechanik und Computertechnologie miteinander verbindet, auch kaum gesucht. Daher stand die Entscheidung für die Ausbildung als Zerspanungsmechaniker bei Eppendorf ziemlich schnell fest. Und es war auch die richtige Entscheidung, das habe ich schon in den ersten Wochen gemerkt. Als Azubi habe ich mich von Anfang an als echtes Teammitglied gefühlt. Die Eppendorferinnen und Eppendorfer haben sich Zeit genommen, uns umfassend einzuarbeiten und uns alle Abläufe genau zu erklären. Im überbetrieblichen Ausbildungszentrum konnte man sich an CNC-Maschinen ausprobieren, praktische Lernerfahrungen sammeln, kein Arbeitstag war wie der andere und der Weg zum vorgegebenen Ziel war immer uns überlassen.

Wie ging es nach deiner Ausbildung weiter?

Schon sechs Monate vor Ausbildungsende wusste ich, dass ich als CNC-Bediener im 3-Schichtbetrieb in Leipzig einen Arbeitsvertrag angeboten bekommen würde. Nach einem Jahr wurde ich zum Gruppenverantwortlichen in der CNC-Fertigung befördert und hatte so die Möglichkeit, Projektverantwortung zu übernehmen, den CNC-Bereich zu modernisieren und mein Team weiter zu qualifizieren. Momentan leite ich als Head of Production Accessories die gesamte Zubehörfertigung (Logistik, CNC-Fertigung und Zubehörmontage) für unser Zentrifugenzubehör.

Mittlerweile sind wir 40 Mitarbeitende im gesamten Team in der Zubehörfertigung und betreiben 10 hochmoderne CNC-Bearbeitungsmaschinen am Standort. Durch Investitionen in neueste Technologien – und damit in eine hochmoderne Zerspanung konnten wir wachsen und haben sehr viele ambitionierte Kolleginnen und Kollegen, unter anderem mit Meister- und Technikerabschluss im Team, die alle bei uns eine Perspektive haben. Vorbilder sind hier die eigenen Teamleiter, die auch mal im Schichtbetrieb angefangen haben.

Worauf bist du besonders stolz?

Oh, da gibt es vieles, auf das ich sehr stolz sein kann. Für mich persönlich war die Führungskräfteausbildung der letzten Jahre sehr prägend. Unter anderem hatte ich die Möglichkeit, mich im Bereich Lean Management und Mitarbeiterführung im Rahmen des STep Programms (System Transformation eppendorf program) ausbilden zu lassen, beispielsweise bin ich heute als Coach für Arbeitsorganisation für die Ausbildung neuer Mitarbeitenden tätig.

Eine ganz besondere Erinnerung ist die an den Umzug 2019 in das heutige Werk der Zubehörfertigung in Leipzig. Als Team haben wir gemeinsam – und da übertreibe ich nicht – wirklich Großartiges geleistet. Man muss sich mal vorstellen, was das für eine Herausforderung war, aus einer leeren Industriehalle ein voll funktionsfähiges, modernes Werk in kürzester Zeit zu machen – und das im laufenden 3-Schicht-Betrieb. Alle haben mit angepackt, haben viele Zusatzaufgaben neben dem eigentlichen Produktionsbetrieb übernommen, wie zum Beispiel den Aufbau von Schränken und Regalen, Werkbänke rein- und raustragen, immer wieder für Sauberkeit und Ordnung sorgen und vieles mehr. Wir mussten uns auf zwei Werke aufteilen, um die Produktion im Baubetrieb am Laufen zu halten, während wir von Baggern und Baustellenlärm umgeben waren. In solchen Extremsituationen merkt man einfach, wie wichtig es ist, dass man sich im Team aufeinander verlassen und sich gegenseitig vertrauen kann. Also die Antwort auf die Frage in Kurzform: Auf das gesamte Team bin ich unheimlich stolz – der Umzug ist dabei nur eines von vielen Beispielen aus knapp zwei Jahrzehnten Eppendorf.

Was macht aus deiner Sicht die Eppendorf Gruppe als Arbeitgeber – insbesondere für Produktionsmitarbeitende – interessant?

Ich habe in den letzten 17 Jahren immer neue Ziele gehabt und viele Unterstützer, die mich auf meinem Weg begleitet und unterstützt haben. Dieses Mindset trage ich auch heute als Führungskraft in mir. Es ist mir wichtig, anderen eine Chance zu geben, sich zu zeigen und erfolgreich sein zu lassen. Über die Jahre konnten viele meiner Kolleginnen und Kollegen einen oder mehrere Karrieresprünge machen und sind heute Teamleiter, Prozessingenieur oder sehr gute Programmierer. Wer Lust hat, gemeinsam aus Ideen konkrete Projekte zu entwickeln, unsere Produktion damit noch leistungsfähiger zu machen und Teil unseres Teams zu sein, mit richtig tollen Perspektiven in einer spannenden Branche, der ist bei uns genau richtig.

Welche Lernmöglichkeiten zur individuellen Weiterentwicklung bietet Eppendorf Zentrifugen am Standort Leipzig?

Natürlich können alle Kolleginnen und Kollegen das zentrale Lernangebot, wie zum Beispiel E-Learnings, nutzen. Viel wichtiger für uns im Produktionsbetrieb ist aber das Lernen in der Praxis. Wie stellen wir sicher, dass eine Entscheidung morgens um 3 Uhr im Umgang mit unseren Maschinen, die sich in der Anschaffung im Millionenbereich bewegen, genauso professionell und verantwortungsvoll getroffen wird wie mittags um 12 Uhr? Ganz einfach: Durch learning by doing und dadurch, dass erfahrene Kolleginnen und Kollegen sich die Zeit nehmen, Dinge immer wieder zu zeigen und zu erklären und sich selbst Inspirationen holen, indem sie Maschinenbaufirmen besuchen oder Werksführungen mitmachen. Beispielsweise machen wir in der Regel zweimal im Jahr einen Projekttag mit anschließendem Teambuilding-Event, wie zum Beispiel einer Werksführung bei einem Automobilhersteller. Daraus sind schon oft Optimierungen hervorgegangen.

Welche Bewerbungstipps kannst du interessierten Kandidaten und Kandidatinnen mitgeben?

Es erreichen mich viele Bewerbungsmappen mit vielen Zertifikaten. Das ist aber für mich nicht wirklich ausschlaggebend. Ich suche Menschen, die Lust haben, sich voll einzubringen und den Platz auf der eigenen Festplatte mit Wissen füllen wollen. Beim Vorstellungsgespräch achte ich darauf, ob ich die „Ich-will-lernen-Haltung“ und „WIR-schlägt-ICH-Denkweise“ erkennen kann. Das zählt wirklich. Wir haben auch Quereinsteiger aus der Baubranche oder aus dem Kfz-Bereich bei uns im Team, die umgeschult und/oder sich vorqualifiziert haben und nun für uns als CNC-Einrichter und
-Bediener tätig sind. Wenn du neugierig bleibst, fleißig, hilfsbereit und umsichtig bist und mitdenkst, dann kannst du auch viel erreichen.