Geschäftsbericht 2022

Eppendorf: Umsatz wächst 2022 auf 1,23 Mrd. Euro

Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2022 verzeichnete die weltweit agierende Eppendorf Gruppe einen Anstieg des Konzernumsatzes auf 1,23 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,1 Mrd. Euro). Das entspricht einer Steigerung von 12,1 Prozent (Vorjahr: 13,8 Prozent). Das Betriebsergebnis lag bei 225,6 Mio. Euro (Vorjahr: 272 Mio. Euro) bei einer EBIT-Marge von 18,3 Prozent (Vorjahr: 24,7 Prozent).

„Das zurückliegende Geschäftsjahr 2022 war für Eppendorf sehr herausfordernd und dennoch erfolgreich“, resümierten die beiden Co-Vorstandsvorsitzenden der Eppendorf SE, Eva van Pelt und Dr. Peter Fruhstorfer. „Die Umsatzsteigerung auf 1,23 Milliarden Euro ist bemerkenswert, weil wir mit zahlreichen Herausforderungen wie dem Angriff Russlands auf die Ukraine, der Energiekrise, zunehmendem Protektionismus weltweit, gestörten Lieferketten sowie steigenden Inflationsraten in zahlreichen Ländern konfrontiert waren“, erklärte Eva van Pelt weiter. „Diese Herausforderungen wurden von den weltweit mehr als 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Konzerns in hervorragender Art und Weise gehandhabt. Sie haben einen wesentlichen Beitrag geleistet, um diesen Erfolg möglich zu machen“, ergänzte Dr. Peter Fruhstorfer. Auch dank ihres Einsatzes entwickelten sich alle Produktgruppen des Unternehmens positiv.

Weitgehend positive Geschäftsentwicklung

Besonders erfolgreich war der Geschäftsbereich Bioprocess, der 2022 erst-mals mehr als 100 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete. Ebenfalls gute Entwicklungen verzeichneten die Business Divisions Separation & Instrumen-tation mit einem Plus von 14,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und Liquid Handling, die um 14,0 Prozent zulegte. Auch die Marktregionen entwickelten sich im vergangenen Geschäftsjahr größtenteils positiv. Die Umsätze der Marktregion China wuchsen trotz der Einschränkungen durch teils wochen-lange Corona-Lockdowns in bedeutenden Metropolen wie Shanghai um 27,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Marktregionen Americas und Asi-a/Pacific/Africa (APA) erzielten ein Umsatzplus von 26,1 Prozent bzw. 10,4 Prozent. In der Marktregion Europe, die besonders stark vom Ukrainekrieg und seinen Auswirkungen betroffen war, ging der Umsatz um 5,7 Prozent zurück. Dies ist vor allem auf eine Normalisierung der Kundennachfrage zu-rückzuführen, die nach den Corona-bedingten sehr umsatzstarken Jahren 2020 und 2021 zu erwarten war.

Fokus 2022: „Local for local“ für stabile Lieferketten und mehr Nachhaltigkeit

Neben der Weiterentwicklung der Organisationsstruktur des Unternehmens standen im Berichtsjahr zahlreiche Weichenstellungen im Fokus, mit denen der künftige Erfolg von Eppendorf sichergestellt wird.

„Im vergangenen Jahr haben wir kontinuierlich in den Ausbau unserer internationalen Infrastruktur investiert. Schwerpunkte bildeten neue Vertriebs- und Serviceniederlassungen weltweit, neue Logistikstandorte, etwa in Singapur und Enfield, USA, sowie der weitere Ausbau unserer Produktionskapazitäten“, fasste Eva van Pelt zusammen. „Mit dem Erwerb eines Produktionsgeländes in Wismar hat sich Eppendorf einmal mehr zum Produktionsstandort Deutschland bekannt. Mit dem Bau eines Hightech-Werks zur Herstellung von Laborverbrauchsmaterialien stärkt Eppendorf eines seiner Kerngeschäfte und stabilisiert durch die lokale Wertschöpfung die belasteten Lieferketten“, erläuterte Dr. Peter Fruhstorfer. Auch der Aufbau eines Produktionsstandorts für Zentrifugen in Shanghai, China, helfe Eppendorf dabei, den Aufwand für Logistik und Transport zu minimieren. „Das zahlt auch auf die ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie von Eppendorf ein“, ergänzte Eva van Pelt. Schließlich habe sich das Unternehmen freiwillig verpflichtet, bis 2028 klimaneutral zu sein. Darüber hinaus sorge der neue Standort in China dafür, lokalen protektionistischen Strömungen entgegenzuwirken, so Eva van Pelt weiter.

Überproportional stark investierte Eppendorf 2022 in Forschung und Entwicklung, um seinem Premiumanspruch und den steigenden Anforderungen der Kunden auch in Zukunft gerecht werden zu können. Dafür wurde die Innovationskraft des Unternehmens im Berichtsjahr konsequent ausgebaut und ein Fokus auf Produktentwicklung und Digitalisierung gelegt. Mit der Markteinführung der ersten biobasierten Probengefäße mit direktem Probenkontakt konnte hier ein sichtbarer Erfolg erzielt werden. Die sogenannten Biobased Tubes bestehen aus Kunststoffgranulat, das nicht aus Erdöl hergestellt wird, sondern aus organischem Material, welches aus Resten der Lebensmittelindustrie stammt. Insgesamt steigerte Eppendorf im Berichtsjahr sein Forschungs- und Entwicklungsbudget um 17,8 Prozent auf 76 Millionen Euro.

Ausblick 2023

Eppendorf sieht sich aufgrund der gestiegenen wirtschaftlichen Unsicherheiten mit großen Herausforderungen konfrontiert. Für das Gesamtjahr 2023 bleibt die Unternehmensgruppe entgegen allgemeinen Prognosen optimistisch und erwartet eine weltweit positive konjunkturelle Grundstimmung. Der Vorstand geht von einer schwächeren, aber insgesamt stabilen Nachfrageentwicklung für Eppendorf Produkte aus und damit von einem weiteren profitablen Wachstum der Unternehmensgruppe. Trotz der unverändert stark angespannten Situation der Lieferketten sowie deutlich höheren Material- und Energiekosten rechnet Eppendorf für das Jahr 2023 mit einem Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich.

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